Sonntag, 30. Mai 2010

Routine.

Fenster auf, tief Luft holen. Die Lügenwelt abschütteln. So jung & doch so erwachsen. Das Leben schon zu oft durchgespielt. Immer wieder das Gleiche getan. Selbstverletzend. Selbstzweifelnd. Zu oft. Dem Ganzen müde geworden.
Ins leere Zimmer zurück blicken. Das leere Bett betrachten. Ihn darauf liegen sehen, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Lächelnd. Auf einmal werden die Augen schwer. Müde. Müde. Die Müdigkeit kommt plötzlich. Würde gerne zu ihm gehen & in seinen Armen einschlafen. Schon verschwimmt das Bild. Wieder nur das leere Bett.
Jetzt steht er vor dem Spiegel. Streckt den Arm aus. Ins Leere greifen. Trostlose Leere. Verschlingende Leere.
Eine kalte Brise. Die Vorhänge wehen. Die Haare auch. Strähnen schlagen um sich. Das Fenster offen lassen.
Die Sterne sehen. Vielleicht denkt er gerade an mich. Vielleicht nicht. Wahrscheinlich nicht.
Zu früh. Wir haben uns zu früh kennen & liebengelernt. Die Zeit spielt gegen uns. Unser Alter & die Schule. So lange Zeit, bis ich so etwas jeden Abend haben könnte. Jeden Abend: Von der Fensterbank abstoßen. Ins Zimmer tappen. Neben ihn legen. Seinen Geruch einatmen. Einschlafen. Lächelnd einschlafen. Jeden Abend.
Die Sterne können auch nichts sagen. Das Fenster wieder schließen. Die Gardine vorziehen. Ins kalte Bett krabbeln. Leere. Stille. Die Decke über den Kopf ziehen. Nicht einschlafen können. Wie jeden Abend, ohne ihn. Genau wie jeder Abend. Schon daran gewöhnt. Es läuft immer gleich ab. Immer gleich ...
Das Leben schon zu oft durchgespielt. Immer wieder das Gleiche getan. Selbstverletzend. Selbstzweifelnd. Zu oft. Dem Ganzen müde geworden. Einfach müde geworden.

___________________
Glashaus - Das Hier

Schweigen.

Die Menschen sprechen nichts mehr aus. Keine Gedanken. Keine Gefühle. Werden kalt. Abgestumpft. Zu viele Lügen schwirren durch die Luft, zu viel Verschiegenes. Man wird enttäuscht. Kaum merklich & sagt nichts dazu, obwohl einem tausend Sachen einfallen.
Die Spannung ist unerträglich. Kleblig, wie Zuckerwatte. & irgendwann zündet irgendwas die Zündschnur an & alles fliegt in die Luft. Was einem letztendlich noch bleibt sind die Fetzen, der süßen, leckeren & perfekten Zuckerwatte. Traurig ist die Welt. Zum Kopfschütteln.

_____________
Lena - Satellite. Alles Gute, Lena. Das in Oslo hast du wunderbar gemacht.

Freitag, 28. Mai 2010

Über mein Leben?!

So, da bin ich also. 16, tättowiert & glücklich. Die Sonne scheint gerade in mein Zimmer. Die Strahlen kitzeln so schön. Der Sommer klopft an.
Meine außenstehende Hälfte meinte heute, ich solle eine subjektive Geschichte über mein Leben schreiben. Nur aus rein analytischen Zwecken. Spannend. Muss ich sagen. Eine große Herrausforderung. Über mein Leben schreiben. Mein Leben besteht aus sovielen Kleinigkeiten. Einen Musenkuss könnte ich gebrauchen. Küsse. Ich habe meinem Freund heute Kussgutscheine geschenkt. Ich bin gespannt, wann er das erste mal hier, aus heiterem Himmel vor der Tür steht und mit so einem Zettelchen wedelt. Wieder so eine Kleinigkeit. Eine Geschichte planen. Ein komisches Gefühl. Aber unumgänglich. Ich kann unmöglich über alles schreiben. Über alles, was passiert & was mich beschäftigt. Aber über vieles. Vieles Großes & vieles Kleines. Ich bin selber gespannt, was dabei herauskommt. Vielleicht bin ich zufrieden. Vielleicht auch nicht. We'll see.

________________
K.I.Z. - Selbstjustiz

Dienstag, 18. Mai 2010

Ein zweites Gesicht.

Hat eigentlich jeder Mensch ein zweites Gesicht? Eine Seite, die man die von ihm erwartet hätte? Ein Lächeln, dass man ihm die zugetraut hätte?
Ja, ich glaube schon. Ich zumindestens habe so etwas. Es ist zwar gut versteckt. Ist hinter einer Steinmaske versteckt aber ja, auch ich habe ein zweites Gesicht. Ein Gesicht, mit traurigen Augen. Ein Gesicht mit einer Geschichte. Ein Gesicht, dass den Menschen zeigt: Schaut, das Leben kann auch hart sein.
Seltsam finde ich es immer wieder, an anderen Menschen dieses 'Auswechselgesicht' zu entdecken. Nicht negativ, nein. Es ist eine Ehre, dieses Gesicht entdecken zu dürfen, aber dennoch seltsam. Es ist eben so etwas ganz anderes, als man es von dem Menschen erwartet. Ob es eine weiche Seite ist, eine extrovertierte, oder eine melancholische Seite. Es ist einfach faszinierend, wie wandelbar die Menschen sind. Wie anders sie sein können & wie klein ihre Erwartungen an die Welt sind.
Die Maske setzen sie meist auf um ihre Schwächen zu verbergen. Ihre Träume & Wünsche nicht preisgeben zu wollen, oder um ihre geheimen Tränen zu verstecken. Aber auch um das Bild, was andere Menschen von ihnen haben nicht zu zerstören; um ja nicht aufzufallen. Einfach so weiterleben können, wie bisher.
Ich finde jeder Mensch braucht sein zweites Gesicht mehr als alles andere. Es ist das einziege Stückchen Wahrheit, was man sich noch selbst erzählt. Was man ohne schlechtes Gewissen abends im Bett tragen kann. Zum Leben ist es wichtig.

____________________________________
Katy Perry - California Gurls; David Choi Remix

Montag, 10. Mai 2010

Kindheit.

Ich bin eine Frau, der viel zu früh ihre Kindheit geraubt wurde. Kein Vater. Nur leere Worte. Leere Versprechungen. Unerfüllte Träume. Enttäuschung. Wut. Vor drei Jahren hat man mir meine Kindheit genommen. Hat mir alle Verantwortung übertragen. Geglaubt, dass ich stark genug sei, alles zu bewältigen. Doch die Menschen haben sich geirrt. Kein Mensch kann sowas aushalten.
Es ist so schlimm, wenn man den wichtigsten Menschen in seinem Leben zerbrechen sieht. Hilflos steht man daneben. Ihc musste immer alleine kämpfen. Doch sie kann das nicht. & ich kann nichts dagegen tun. Das ist so schrecklich.
Doch da ist auch soviel positives. Ich habe eigentlich die stärkste Frau der Welt zur Mutter, den schönsten Mann zum Freund & die wundervollsten Menschen als Freunde. Außerdem sind da meine Worte. Die Fotografie. Die Welt in Bildern zeigen. Die Welt in Bildern festhalten. Die Welt in Worten festhalten. Irgendwie lieben. Einfach irgendwie lieben.

__________________
Orthopilot - Hey Ya