'Da stehen sie. Der Regen verklebt die Haare & lässt jegliches Lächeln erfrieren. Er war so schnell gefahren wie er konnte. Sie friert. Zittert richtig. Dabei ist der Sommerabend trotz des Regens immernoch lau & warm. Er will auf sie zugehen. Ihr schützend den Arm um die Schultern legen. Die Welt anhalten. Doch er kann nicht. Sieht ihren funkelnden Blick, ihre abwährende Haltung. Er schaut sie noch eine Weile an. Schaut dann zum Himmel, hebt erst die Schultern & dann die Arme. Sieht wieder sie an. 'Was soll ich hier?' schreit er durch den immer lauter werdenden Regen. Das Wasser knallt förmlich auf den Asphalt. Es scheint sie nicht zu stören. Beachtet ihn gar nicht. Starrt ins Nichts. Die Arme verschränkt, die Schultern hochgezogen. Die Jeans klebt an ihren Beinen. Barfuss steht sie da. Er wagt einen Schritt zu ihr. Sie schreckt hoch & zuckt zwei Schritte zurück. 'Schatz.' flüstert er flehend in die Nacht. Viel zu leise für die Regengeräusche. Doch er wusste, dass sie ihn verstand. 'Was ist los? Warum bin ich hier?' Er sieht, wie sie ihm tonlos antwortet. Er versteht jedes Wort. Jedes Wort. Wie Flammen. Wie Steine. 'Das hier. Es geht nicht mehr. Trotzdem danke.' Ihr Blick bleibt steinern. Ihr Blick zeigt keine Traurigkeit. Dann dreht sie sich um & geht. Er schreit. Er schreit. Schreit. Schreit. 'Warum? Warum?' Sie dreht sich um. Sieht ihn an. Lächelt zynisch. Hebt die Arme & ruft: 'Einfach so. Weil ichs kann!' Ihr hat das alles nichts bedeutet. Nicht das Geringste. Nichts. Nichts! Das weiß er jetzt.'
In meinem Kopf schwirrt seit Tagen die Frage nach der Eitelkeit der Menschheit.
Wie weit darf das gehen? Jeder Mensch ist so eitel. Zeigt nie, was er wirklich fühlt. Nie. Alles wird mit Zynismus gesehen. Alles wird nicht ernstgenommen. Wird dahinter versteckt. Doch wie weit. Wie weit darf das gehen? Darf es wirklich darin untergehen?
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K.I.Z. - Biergarten Eden.
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